Lernen an der HFU

Howto...? Gruppenarbeit für Schüler und Schülerinnen

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Tipps von unseren Profis

Unser Link öffnet sich im gleichen Fenster:Zentrum für Lehren und Lernen (ZLL) begleitet unsere Studierenden auf ihrem Weg an unserer Hochschule, von der Lernvorbereitung bis zur Klausur. Das ZLL organisiert zum Beispiel regelmäßige Workshops zu Themen wie Zeitmanagement, Lernmethoden... 
Außerdem unterstützt das ZLL Lehrende bei der Entwicklung, Durchführung und Weiterentwicklung zeitgemäßer und innovativer Lehrformate.

Damit auch Schülerinnen und Schüler vom breiten Wissen des ZLL profitieren können, stellen unsere Experten und Expertinnen dir nützliche Tipps rund um das Thema Lernen zur Verfügung! 

 

So wird deine nächste Gruppenarbeit zum Erfolg

Du möchtest erfolgreich die nächste Gruppenarbeit überstehen?
Dann bist du hier genau richtig. 

„Prüfungsleistungen als Gruppenleistung“ – dieses Thema wurde bei unserem zweiten Studierendenevent im Frühjahr 2023 heiß diskutiert.
Mit diesem „Howto…? Teamwork“ möchten wir dir Tipps und Tricks an die Hand geben, wie deine nächste Gruppenarbeit erfolgreich funktionieren kann.

Während deiner Schulzeit begegnet dir das Arbeiten in Gruppen
... in deiner Lerngruppe
... im Rahmen von Unterrichtsfächern und Kursen (mit und ohne Benotung)

Auch im Studium und im Arbeitsleben wirst du nicht umhin kommen, in Teams zu arbeiten. Im Arbeitsleben kannst du dir deine Kollegen und Kolleginnen in der Regel nicht aussuchen. Oft sind die Teams
dort multiprofessionell, d.h. Personen verschiedener Fachbereiche arbeiten zusammen. Gruppenarbeiten in der Schul- und Studienzeit bieten dir eine gute Möglichkeit, dir Kompetenzen für das spätere
Berufsleben anzueignen.

Team

Wie wird aus „Toll ein anderer machts“ ein TEAM – „Together everyone achieves more“?

Chancen

Welche Chancen kann dir eine Gruppenarbeit bieten?

  • Größerer Lernerfolg!
    Der Lernerfolg kann größer sein als beim Alleine-Lernen (Täschner, Diery & CHU Research Group, 2022).
  • Erklären und Austausch fördert Lernen:
    Bei einer Gruppenarbeit findet (im besten Fall) ein intensiver Austausch mit dem Lernstoff statt, was eine nachhaltige Verankerung des Gelernten fördert (Ebbert, 2019, S.256f.). Außerdem kann man dadurch auch eigene Wissenslücken aufdecken, die gemeinsam in der Gruppe diskutiert und geschlossen werden können.
  • Motiviert werden durch verbindliche Treffen/Aufgaben (Ebbert, 2019, S.256)!
  • Zeit sparen durch Aufgabenteilung (Ebbert, 2019, S.256)!
  • Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven führt dazu, dass gemeinsam ein größeres Wissen aufgebaut werden kann, als alleine (Ebbert, 2019, S.256).
  • Team-Kompetenzen können erprobt werden (Ebbert, 2019, S.257).

Wie groß sollte eine Gruppe sein?

Eine Gruppe definiert man ab 3 Personen.

Ab einer Größe von 6 Personen wiederum treten Phänomene wie das „soziale Faulenzen“ vermehrt auf. „Soziales Faulenzen“ bedeutet, dass Gruppenmitglieder ihre Leistungsbereitschaft reduzieren und weniger Einsatz in der Gruppe zeigen als allein. Das passiert besonders oft, wenn die eigene Leistung nicht mehr gut identifiziert werden kann.

Deshalb empfehlen wir Gruppengrößen von 3 bis 5 Personen (Ebbert, 2019, S. 257; Täschner, Diery & CHU Research Group, 2022, S.5).

Wie reduzieren wir Konflikte in Gruppen?

Gruppenmitglieder können ein unterschiedliches Wissen in Bezug auf das zu bearbeitende Thema oder auch unterschiedliche Erwartungen an die Gruppenleistungen haben. Für den einen mag die Note weniger wichtig sein, als für den anderen. Aus verschiedenen Gründen kann es passieren, dass ein oder mehrere Gruppenmitglied/er die eigene Leistungsbereitschaft unbewusst („Soziales Faulenzen“) oder bewusst („Trittbrettfahren“) reduzieren. Allerdings möchte niemand der „Trottel“ sein und die Arbeit für alle erledigen: Daher nennt man es auch den „Trottel-Effekt“, wenn die Person, die die Arbeit schultert, auch die Motivation verliert (Ebbert, 2019, S. 263, Redaktion Personalwirtschaft, 2018).

Wir empfehlen:

Das Festlegen eines Gruppenziels

  • Was ist das Ziel deiner Gruppe (Lerngruppe, Bearbeitung einer festgelegten Aufgabe im Rahmen einer Lehrveranstaltung)?
  • Bei der Bearbeitung von Aufgaben im Rahmen einer Lehrveranstaltung sollten die vorgegebenen Rahmenbedingungen allen bekannt sein bzw. beim Lehrenden explizit erfragt werden (z.B. Form der Leistung wie Präsentation; Bewertungskriterien; Einbezug von Dozierenden bei Schwierigkeiten) (Wolf, 2020, S.50).
  • Ein Austausch über die jeweilige Einsatzbereitschaft kann von Beginn an dabei helfen, unterschiedliche Erwartungshaltungen zu thematisieren und Konflikten ggf. vorzubeugen (Wolf, 2020, S. 50).

Die Verteilung von Teamrollen

  • Wer koordiniert die Treffen?
  • Wer moderiert die Treffen?
  • Wer schreibt Protokolle?
  • Wer achtet auf die Zeit?
  • Wer legt die Agenda für das nächste Treffen fest?
  • Wer kümmert sich um das Wohlbefinden (Snacks und Getränke)?

Teamrollen können auch in den verschiedenen Treffen rotieren.

Die Festlegung von Rahmenbedingungen

  • Wann, wo und wie oft trefft ihr euch? Hilfreich ist es, einen festen Tag in einem gewissen Rhythmus festzulegen, so dass dieser nicht immer wieder neu ausgehandelt werden muss (Ebbert, 2019, S. 258).
  • Wie kommuniziert ihr miteinander? (Whatsapp, Discord ...)
  • Gibt es die Möglichkeit einer gemeinsamen Dateiablage?
  • Wie erfolgen Absagen?

Das Aufstellen von Spielregeln

  • Welche Regeln gelten für eure Treffen (z.B. Handy bleibt in der Tasche)?
  • Was passiert, wenn jemand seine Aufgaben nicht erledigt? Ab welchem Punkt wird die betreuende Lehrperson eingeschalten (Maier et al., 2011, S.155)?

Von Beginn an einen Zeitplan mit Meilensteinen entwickeln

  • Wer macht was bis wann?
  • Ausreichend Pufferzeiten vor der Abgabe einplanen (zum Beispiel für Layout, Review etc.).
  • Meilensteine feiern! Ganz nach dem Motto „Winning teams celebrate“ (Welch & Welch, 2011).

Effektive Treffen

  • Treffen ohne Agenda können ineffizient und unstrukturiert sein. Eine Agenda hilft, um sich gegenseitig nicht zu viel abzulenken und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • man sollte sich zu Beginn kurz Zeit für Smalltalk nehmen und dann über zum Schwerpunkt des Treffens gehen (Ebbert, 2019, S. 259f.).
  • Die festlegten Teamrollen kommen zum Einsatz.
  • Die Chancen der Teamarbeit nutzen! Eine Aufgabenaufteilung ist häufig sinnvoll. Wenn man sich jedoch lediglich die fertigen PowerPoint-Folien oder Word-Dateien zusendet, ohne diese gegenseitig zu prüfen, in Treffen zu diskutieren bzw. vorzustellen und mit einem roten Faden versehen aufeinander abzustimmen, profitiert man nicht vom Mehrwert einer gemeinsamen Arbeit (Wolf, 2020, S.51f)!

Literaturangaben und Literaturtipps

  • Ebbert, B. (2019). Effektiver Lernen für Dummies (2. Auflage 2019). Wiley, Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA.
  • Maier, P., Barney, A., Price, G., & Pahlkötter, U. (2011). Survival-Guide für Erstis: Von Studenten für Studenten. Pearson Studium.
  • Redaktion Personalwirtschaft (07.02.2018). Ich Team, du Work?https://www.personalwirtschaft.de/news/hr-organisation/teamwork-fuehrt-zu-social-loafing-103564/ (abgerufen am 22.11.2023)
  • Täschner, J, Diery, A. & CHU Research Group (2022). Allein, zu zweit oder in Gruppen – Wie lernen SchülerInnen am besten? www.clearinghouse-unterricht.de, Kurzreview 31.
  • Welch, J., & Welch, S. (Jul 11, 2011). How to Build a Winning Team. https://www.newsweek.com/how-build-winning-team-68401 (abgerufen am 22.11.2023)
  • Wolf, J. (2020). Erste Hilfe bei Gruppenarbeiten—Möglichkeiten der Studierenden zur erfolgreichen Gestaltung dieser Arbeitsform. WiSt - Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 49(1), 50–53. doi.org/10.15358/0340-1650-2020-1-50

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