Muss man Leben und Arbeiten trennen?
Seit vielen Jahren wird durch die Medien suggeriert: „Trennt Leben und Arbeit“ beziehungsweise im Umkehrschluss: „Wenn Euch Eure Arbeit Spaß macht, seid ihr krank…“ Aber genau diese These – und nicht die Arbeit an sich – vergiftet den Spirit und führt genau zu der Unzufriedenheit und Erwartungs-Diskrepanz, die aktuell in so manchen Köpfen und Unternehmen entstanden ist. Muss „Arbeit“ wirklich nur als ein notwendiges Übel dargestellt werden? Ich meine: „Nein“.
Idealerweise findet man im Studium, in der Berufswahl und im Berufsalltag durch Weiterbildungen und Weiterentwicklung eine Tätigkeit, die man liebt. Und die damit zum eigenen Erfolg und dem Erfolg eines Unternehmens beiträgt – eine ideale Symbiose!
Also warum sollte man Leben und Arbeit trennen? Man trennt in einer Partnerschaft oder in einer Familie doch auch nicht die Zeit, die man „endlich“ ohne Partner und ohne Kinder verbringen kann, und „wertschätzt“ nur die Zeit, die man „alleine“ hat? Das wäre doch fatal! Viel wichtiger ist es deshalb, einen Beruf auszuwählen, der der eigenen Passion und Neigung entspricht und in dem man „etwas bewegen kann“. Man verbringt schließlich mehr Zeit zusammenhängend (wach) mit Kollegeninnen und Kollegen als mit der Familie.
Ein Vergleich: Wenn man beispielsweise zum Wellenreiten rauspaddelt, macht es überhaupt keinen Spaß, wenn das Meer windstill und ruhig ist. Viel besser ist es, wenn ab und zu ein paar „Brecher“ reinkommen. Und wenn man diese Welle dann reitet, ist das die absolute Belohnung und ein maximales Glücksgefühl. Genauso soll und muss Arbeit sein.
Natürlich kommt man beim Surfen wie im Job mal „in eine Waschmaschine“. Da heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich wieder an die Oberfläche ziehen zu lassen, Luft zu holen, sich zu orientieren und eine neue Welle in Angriff zu nehmen. Für die „Big Waves“ braucht es dabei allerdings ein richtig gutes Team. Und dieses Team funktioniert nur, wenn man vorher auch „geliefert“ und Team-Kollegen ebenso aus ihren „big waves“ heraus-geholfen hat.
Klinisch ist ein „bore out“ oder „brown out“, also eine chronische Unterforderung, deutlich schlimmer als ein „burn out“. Wenn einem Aufgaben „über den Kopf wachsen“ gilt es, innezuhalten, Aufgaben zu erfassen und Prio-ritäten zu setzen. So ist nichts wirklich existenzbedrohlich!
Aber ist man nun ein „Workaholic“, wenn einem die Arbeit Spaß macht? Denn genau das suggeriert die aktuelle „Work-Life-Balance“ Diskussion. Dabei hat man viel mehr Energie, wenn man seinen Job gerne macht – und förderlich für die Gesundheit, die Karriere und den Geldbeutel ist es auch!
Zudem kann Stress positiv sein und einem helfen, etwas fertig zu bekommen und eine Entscheidung zu treffen. Mark Twain hat schon festgestellt: „If there wasn´t the last minute, things never would get done”. Man braucht immer einen Endtermin und einen gewissen Druck, um zum Punkt zu kommen. Das kann man als Belastung emp-finden oder als Befreiung. Und es gibt doch nichts Schö-neres, wenn man ein Projekt erfolgreich abschließt und die Anerkennung von Kunden, Kollegen und Vorgesetzten bekommt. Außerdem: New Work Arbeitsmodelle erlauben doch heute ein „Work Live Blending“. FlexOffice zuhause ist ein Beispiel.
Rido Busse (und einige andere) haben bereits festgestellt: „Es gibt Macher, Mitmacher und Miesmacher“. Darum wägen Sie stets Fakten und auch Emotionen ab – und treffen Sie eine begründbare Entscheidung. Diese wird dann ebenso richtig wie falsch sein. Aber ohne Entscheidung geht es nicht vorwärts. „Management by Idol“ oder noch treffender: „Management by Doing it!“, muss das Credo sein. Gemeinsam werden Fakten bewertet und dann eine klare und konsequente Entscheidung getroffen. So bekommen Kunden, Teams und Mitarbeitende Orientierung. Und so kann man Aufgaben deutlich schneller erledigen und erfolgreich sein.
Fazit: „Es ist erwiesen, dass Personen, die sich im Job engagieren und dort gut ausgelastet sind, auch im Privat-leben glücklicher und aktiver sind. Verschwenden Sie also keine Zeit damit, sich dran zu hindern, das zu lieben, was Sie tun.“
Felix Timm, Geschäftsführer
BUSSE Design+Engineering GmbH