29.05.2024

Digitales Auge auf dem Seziertisch

zu Aktuelles
Man sieht eine Frau die auf einen liegenden Bildschirm zeigt.

Prof. Dr. Hanna Niemann mit Studierenden

Neue Möglichkeiten für Studierende an der Hochschule Furtwangen

„Erst wenn wir die menschliche Anatomie dreidimensional erkennen und verstehen können, macht Anatomie so richtig Spaß“, sagt Prof. Dr. Hanna Niemann von der Hochschule Furtwangen (HFU). Sie steht vor dem brandneuen digitalen Seziertisch den sie für ihre Veranstaltung "Anatomie visuell“ einsetzt. „In meinem Kurs sollen die Studierenden unter anderem kreatives Präsentieren üben, der neue digitale Seziertisch bietet ihnen ganz neue Möglichkeiten dazu“, erklärt Prof. Niemann. Die Tischfläche ist ein Touchscreen, auf dem lebensgroße Körper oder einzelne Organe abgebildet werden können. Heute beschäftigen sich die rund 15 Studierenden mit dem menschlichen Auge.

Der Tisch zeigt ein 3D-Modell, eine digitalisierte Version einer echten Körperspende. Schicht für Schicht können die Studierenden das Organ untersuchen und mit digitalen Markern werden die verschiedenen Bestandteile des Auges beschriftet. Mit dem neuen Seziertisch können auch digitale Schnitte gesetzt oder bestimmte Bereiche hervorgehoben werden. „Jede Woche präsentiert ein Student oder eine Studentin einen anderen anatomischen Bereich und soll dabei möglichst kreativ bei der Präsentationsform werden. Denkbar wäre sogar ein Escape Room durchs Herz“, sagt. Prof. Niemann. Der Tisch befindet sich seit wenigen Wochen im Besitz der HFU, Studierende und Dozierende sind gleichermaßen begeistert von den neuen Möglichkeiten. Er wird eingesetzt in der Fakultät Medical and Life Sciences. Dekan Magnus Schmidt ist stolz: „Die Ausstattung an unserer Hochschule ist außergewöhnlich. Wir bilden nicht nur zu hochaktuellen Studieninhalten, sondern auch mit modernsten Mitteln aus“. Der Seziertisch hat einen Wert von über 100.000 Euro. Er komplettiert den eindrucksvollen Bestand der Laborausstattungen am Standort Schwenningen, wie zum Beispiel einen vollausgestatten OP-Saal oder kardiologische Spezialgeräte. Weil die HFU besonderen Wert auf Praxisnähe legt, werden die Studierenden ab dem ersten Semester daran ausgebildet. „Auch wenn ich es etwas gruselig finde, es ist wahnsinnig cool“, sagt eine Studierende nach dem Seminar.