15.12.2023

Auszeichnung für Masterarbeit

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Bild von Auszeichnung von Jessica Hertenstein

von links nach rechts: Prof. Dr. Rainer W. Gerling (Hochschule München und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates), Jessica Hertenstein, Prof. Dr. Tobias Keber (Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg (LfDI) und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates) und Prof. Dr. Rolf Schwartmann (Vorstandsvorsitzender der GDD e.V.)

Jessica Hertenstein erhält GDD-Nachwuchspreis

Die Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V. (GDD) hat die diesjährigen Wissenschaftspreise für den akademischen Nachwuchs verliehen. Jessica Hertenstein von der Hochschule Furtwangen wurde der Förderpreis für ihre Masterarbeit "Risikobeurteilung in der Datenschutz-Folgenabschätzung im Kontext von Seniorenpflegeeinrichtungen" verliehen. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr aufgeteilt und an vier Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen verliehen, die sich mit Fragestellungen des Datenschutzes und der Datensicherheit befassen. „Die Auszeichnung soll dazu beitragen, Lücken zwischen gesellschaftlichen, rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen des Datenschutzes und der Datensicherheit zu füllen“, so die GDD, die Hertenstein, ebenso wie den anderen Preisträgern, „hohe wissenschaftliche Exzellenz“ bescheinigte. Die Auszeichnung wurde im Rahmen der Datenschutz-Expertentagung DAFTA von Prof. Dr. Tobias Keber, dem Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit Baden-Württemberg, übergeben.

In ihrer Master-Thesis befasste sich Jessica Hertenstein mit den Folgen der Tatsache, dass in der Gesundheitsbranche sehr viele besonders sensible Daten verarbeitet werden. Seniorenpflegeeinrichtungen erheben Informationen über die Personen, die dort leben – von der Notiz, dass jemand Brillenträger ist bis zu gesundheitlichen Fakten wie Medikamentenplan oder vorliegende Erkrankungen. „Bereits unser Bauchgefühl sagt uns, dass es hier allerdings einen Unterschied in der Kritikalitätsbewertung geben sollte“, sagt Hertenstein. Für ihre Arbeit unterschied sie Daten über das Kriterium der Schäden, die betroffenen Personen bei Missbrauch entstehen können – bei Brillen sicherlich eine völlig andere Beurteilung wie bei Mitteilung eines Notfallmedikaments. „Noch deutlich wird es, wenn wir nicht davon sprechen, dass eine Information, zum Beispiel aufgrund eines Stromausfalls, nicht verfügbar ist, sondern uns vorstellen, dass die Information falsch ist“, präzisiert Hertenstein.

Für die Risikobeurteilung setzte Jessica Hertenstein das Ziel, zuerst mögliche Bedrohungen zu finden und diese dann subjektiv und reproduzierbar zu bewerten. Für Bedrohungen mit hohem Risiko müssen anschließende Maßnahmen definiert werden. Hertenstein entwickelte neben dem Bewertungsschemata auch eine Methode, wie Bedrohungen für die Rechte und Freiheiten von betroffenen Personen entdeckt und dokumentiert werden können um sie ggf. durch adäquate Maßnahmen zu senken.

Seit Abschluss ihres Studium ist Jessica Hertenstein an der Hochschule Furtwangen als Mitarbeiterin der Fakultät Gesundheit, Sicherheit, Gesellschaft beschäftigt. Außerdem ist Jessica Hertenstein als externe Datenschutzbeauftragte tätig und berät Unternehmen, Vereine und Behörden zu Fragen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit. In dieser Funktion hält sie zudem Fachvorträge und Schulungen bei diversen Veranstaltungen.